23. Februar 2016

Das Lied des Eisdrachen von George R. R. Martin [Rezension]




Bewertung: 5 Sterne
Erschienen: 02.11.2015
(Original: 10.08.2009)
Verlag: Cbj
Seitenzahl: 128
Preis: 9,99 € als Hardcover oder Hörbuch und 6,95 € als Taschenbuch


"Das Lied es Eisdrachen" ist eine Neuauflage des illustrierten Märchens "Adara und der Eisdrache" von George R. R. Martin, dem Autor der äußerst erfolgreichen "Das Lied von Eis und Feuer" - Reihe, auch bekannt als "Game of Thrones".

Die 6-jährige Adara lebt zusammen mit ihrem Vater und ihren beiden großen Geschwistern auf einem Hof. Doch sie ist ein besonderes Kind, denn sie ist in der kältesten Nacht seit Menschengedenken geboren. Sie liebt die Kälte und die Stille und verabscheut den Sommer.

Das Königreich, in dem die Familie lebt, befindet sich im Krieg und auch Adaras Onkel, ein Drachenreiter des Königs, kämpft an vorderster Front. Drachen sind in Adaras Welt nicht viel mehr als feuerspeiende, zähmbare Tiere. Doch es gibt eine Ausnahme: Den legendären Eisdrachen, dessen Aura so kalt sein soll, dass jeder Drachenzähmer auf der Stelle erfrieren würde. Doch dieser Eisdrache scheint doch keine Legende zu sein, denn seit dem Winter vor sechs Jahren zieht er jeden Winter seine Kreise über dem Hof...

Zunächst möchte ich anmerken, das Cover, sowie die Illustrationen in diesem Buch perfekt zur Geschichte passen und einfach traumhaft schön sind! "Das Lied des Eisdrachen" ist ein mitreißendes High Fantasy Märchen, das von grenzenloser Freundschaft handelt und darauf aufmerksam macht, dass man niemanden ausschließen sollte, nur weil er nicht der Norm entspricht. Obwohl es ein relativ kurzes Buch ist, konnte es mich von Anfang an fesseln. Die Geschichte wurde von Seite zu Seite spannender, konnte mich überraschen und gegen Ende sogar zu Tränen rühren. Allerdings muss ich anmerken, dass es für ein Märchen doch recht ernst und auch leicht brutal gehalten ist, was für mich jedoch eher ein zusätzlicher Pluspunkt ist, da der Krieg nicht verharmlost wurde. Adara hat sich im Laufe der Geschichte stark weiterentwickelt und zeigt, wie viel Mut in einem kleinen Mädchen stecken kann. Von mir bekommt "Das Lied des Eisdrachen" 5 von 5 Sternen, denn ich kann es jedem Kind, ab acht Jahren, nur an's Herz legen! Vielleicht kann dieses Märchen ja sogar die Leidenschaft für das Genre "Fantasy" in den Kindern wecken? Ich könnte es mir jedenfalls sehr gut vorstellen. ;)

11. Februar 2016

Faunblut von Nina Blazon [Rezension]



Bewertung: 4 Sterne
Erschienen:  01.12.2008
Verlag: Cbt
Seitenzahl:  471
Preis: 8,99 € als Taschenbuch und 7,99 € als Ebook

In Faunblut geht es um die 18-jährige Jade, die zufällig zwei der berüchtigten Echos, mysteriöse Flusswesen, die schon mehrere kaltblütige Morde begangen haben sollen, begegnet und Minuten später eine folgenschwere Entscheidung trifft. Als direkt vor ihren Augen eines der Echos getötet wird, empfindet sie unerklärlicherweise Mitleid für das andere und verhilft diesem zur Flucht. Sie selbst kann sich nicht erklären, was sie zu dieser Tat, die sie den Kopf kosten könnte, getrieben hat und beschließt, mehr über diese mysteriösen Echos herauszufinden. Kurz darauf eilen der Königin zwei äußerst unfreundliche Nordländer zur Hilfe, die mitsamt dutzender Kisten, in denen sich scheinbar höchst gefährliche Tiere befinden, im Hotel von Jades Vater einquartiert werden.
Wer sind diese Nordländer und welche Tiere halten sie in den Kisten? Was sind die Echos wirklich und wieso spürt Jade diese Verbundenheit zu ihnen? Wieso verhält sich Jades Vater immer so seltsam, wenn sie ihn auf die Vergangenheit und ihre verstorbene Mutter anspricht?  Dies alles versucht Jade herauszufinden und gerät dabei in so manche Schwierigkeiten...

Wie auch in "Lillesang", "Ascheherz" und "Der Winter der schwarzen Rosen" wird man von Nina Blazon mitten in's Geschehen geworfen. Dies führt dazu, dass man von der ersten Seite an total gefesselt ist und wie gebannt weiterliest. Nur nach und nach fügen sich all die winzig kleinen Puzzleteile des Rätsels zu einem Bild zusammen, was die Spannung kontinuierlich steigert, bis das Ganze mit einem großen Knall aufgelöst wird. Der Schreibstil von Nina Blazon ist wie immer farbenfroh und lässt sich in "Faunblut" besonders flüssig lesen. Die Charaktere haben eine gewisse Tiefe und besonders die kriegerische Jade konnte ich sehr in's Herz schließen. Auch die Handlungen der Charaktere fand ich ihrem Alter und ihren Erfahrungen entsprechend.

Was mir jedoch gar nicht gefallen hat war, dass die eingebaute Liebesgeschichte viel zu unerwartet kam und meiner Meinung nach auch nicht nachvollziehbar war. Im einen Moment können sich die Protagonisten nicht ausstehen und im nächsten Moment fallen sie sich um den Hals, sind unzertrennlich und scheinbar unsterblich ineinander verliebt, obwohl es zuvor keinerlei Anzeichen für Annäherungen oder Gefühle gab. Dies hätte deutlich besser ausgebaut und logischer in die Geschehnisse eingeflochten werden müssen, da die Liebesgeschichte ja eine bedeutende Rolle in "Faunblut" spielt und somit besondere Aufmerksamkeit verdient. Das Ende hätte gerne noch ein klein wenig dramatischer gestaltet werden können, dennoch war es im großen Ganzen gelungen und passend.

"Faunblut" ist ein sehr spannendes Fantasy Jugendbuch, in dem einem zwar die bisher unbekannten Flusswesen Namens "Echos" vorstellt werden, das jedoch mehr von Tyrannei, Rebellion und einer gefährlichen Liebe handelt, als von den eigentlichen Echos. Alles in allem ist es wiedermal ein sehr gelungenes Werk, der in Stuttgart lebenden Fantasy Autorin. Da es stellenweise doch ein wenig grob zugeht, würde ich "Faunblut" allen Fantasyfans ab 15 Jahren empfehlen.