12. April 2016

Infernale (1/2) von Sophie Jordan [Rezension]



Bewertung: 
Erschienen:  15.02.2016
ISBN: 978-3-7855-8167-4
Verlag: Loewe
Seitenzahl:  384
Preis: 17,95 € als Hardcover, 13,99 € als Ebook und 19,99 € als Hörbuch
http://www.loewe-verlag.de/titel-0-0/infernale-7651/


Du wirst zu einer Mörderin werden


~★~ Inhalt ~★~

Davy ist schön, intelligent, hochbegabt und bei allen beliebt. Sie hat eine liebevolle Familie, eine treue beste Freundin und ist in einer festen Beziehung mit dem begehrtesten Jungen der Schule. Alles ist perfekt, bis bei Davy per DNA-Test das "Homicidal Tendency Syndrom" (HTS), das sogenannte "Mördergen", diagnostiziert wird. Ab diesem Zeitpunkt ist sie als potenzielle Mörderin gebrandmarkt und ihr gesamtes Leben wird auf den Kopf gestellt! Wird sie sich schlussendlich auch selbst verlieren und zu dem werden, was alle in ihr sehen wollen, oder schafft Davy es sich den Vorurteilen zu widersetzen und alle von ihrer Unschuld zu überzeugen?

~★~ Meine Meinung ~★~

"Infernale" ist die neue Dilogie der "Firelight"-Autorin Sophie Jordan, mit der sie in Form einer Jugendbuch-Dystopie die zunehmende Gewalt unter Jugendlichen, sowie Mobbing und Rassismus thematisiert. Es wird sehr eindrucksvoll und grausam realitätsnah geschildert, wie schnell man, aufgrund seines Erbgutes und den damit verbundenen Vorurteilen vom beliebten Wunderkind zum wertlosen Abschaum degradiert werden könnte. Besonders beängstigend finde ich, dass es durchaus möglich ist, dass auch bei uns in naher Zukunft ein ähnliches "Mördergen" entdeckt werden könnte. Auch, dass vorsorglich viele Unschuldige in die Verbannung geschickt werden würden, wäre leider nicht zum ersten Mal der Fall!

Den Verlauf der Geschichte und die Gedankengänge, Reaktionen und Handlungen der Protagonisten fand ich zwar sehr übertrieben und unsozial, jedoch macht genau dies die Geschichte so grausam und erschreckend, was wiederum positiv zu bewerten ist. Die viel zu kurz geratene Einleitung, sowie die permanenten Gedankenwiederholungen, die wohl der Verdeutlichung dienen sollten, empfand ich jedoch als ziemlich störend. 

~★~ Fazit ~★~

Ein gelungener Auftakt der "Infernale"-Dilogie und ein absolutes Muss in jedem Bücherregal, weil Themen behandelt werden, mit denen sich jeder auseinandersetzen sollte und die einem in diesem Buch erschreckend realitätsgetreu nahegebracht werden! Empfehlen kann ich die Reihe ab einem Alter von 14 Jahren.


Das Licht von Aurora (1/3) von Anna Jarzab [Rezension]


Bewertung: 
Erschienen:  22.06.2015
ISBN: 978-3-7855-7950-3
Verlag: Loewe
Seitenzahl:  448
Preis: 17,95 € als Hardcover und 12,99 € als Ebook
http://www.loewe-verlag.de/titel-0-0/das_licht_von_aurora-7503/


Von Parallelwelten und falschen Prinzessinnen


~★~ Inhalt ~★~

Die 16-jährige Sasha wird kurz nach ihrem Abschlussball in ein Paralleluniversum der Erde, welches Aurora genannt wird, entführt und soll dort für die folgenden sieben Tage in die Rolle der verschwundenen Prinzessin und Thronfolgerin Julianna, die ihr bis auf's Haar gleicht, schlüpfen. Am siebten Tag soll Prinzessin Julianna den Prinzen des feindlichen Königreiches heiraten, um den damit verbundenen Friedensvertrag zu schließen. Der Geheimdienst vermutet, dass die Rebellen hinter Juliannas Entführung stecken, da es deren erklärtes Ziel ist beide Hierachien zu stürzen.

~★~ Meine Meinung ~★~

Ich muss zugeben, der erste Band der Viele-Welten-Trilogie hat mich komplett überrascht! Ich habe eigentlich mit einer klischeehaften, glamourösen Prinzessinnen-Liebesgeschichte in einer bunten High-Fantasy-Welt gerechnet, doch dann kam alles ganz anders...
Zunächst einmal sollte ich vielleicht erwähnen, dass es sich bei der Parallelwelt "Aurora" um eine technisch fortgeschrittenere und märchenhaftere Version der Erde des 21. Jahrhunderts handelt und eben nicht um eine typische, mittelalterliche High-Fantasy-Welt. Was mich besonders überrascht hat war, dass der Fokus der Geschichte nicht wie erwartet auf dem oberflächlichen, prunkhaften Prinzessinnendasein mit viel romantischem Kitsch liegt, sondern um den erbarmungslosen Krieg um die Macht, ähnlich wie bei George R. R. Martins "Das Lied von Eis und Feuer"-Reihe, und den physikalischen Theorien von Parallelwelten! Selbstverständlich sind auch der Alltag einer modernen Prinzessin und die Dreiecks-Liebesgeschichte Teil der Geschichte, jedoch nicht so stark betont, wie erwartet. Die Protagonisten haben sich für ihr jugendliches Alter sehr erwachsen verhalten, was bei ihrer Vorgeschichte jedoch keine große Überraschung und somit absolut nachvollziehbar war.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass das Cover und die Inhaltsbeschreibung auf einen traumhaften, farbenfrohen Schreibstil mit vielen ausführlichen Beschreibungen von Charakteren, Kleidung und Umgebung schließen lassen und der gegebene Schreibstil hingegen zwar vornehm, aber doch recht wissenschaftlich und politisch gehalten ist.

~★~ Fazit ~★~

Der erste Band der Viele-Welten-Trilogie konnte mich sehr positiv überraschen und hat von mir für seine grandiose und ungewöhnliche Geschichte 4 Sterne erhalten! Anders als in den Empfehlungen angegeben wird, hat "Das Licht von Aurora" keinerlei Gemeinsamkeiten mit der "Selection"-Trilogie, jedoch meiner Meinung eher mit der "Das Lied von Eis und Feuer"-Reihe und der "Die Farben des Blutes"-Reihe. Da es sich um ein vergleichsweise anspruchsvolles Jugendbuch handelt, würde ich es allen Jugendlichen ab 14 Jahren, die sich für Hierachien, Physik und Romantik begeistern können, empfehlen.


5. April 2016

Silfur - Die Nacht der silbernen Schwingen von Nina Blazon [Rezension]



Bewertung: 
Erschienen:  21.03.2016
ISBN: 978-3-570-16366-5
Verlag: Cbt
Seitenzahl:  480
Preis: 16,99 € als Hardcover und 12,99 € als Ebook
http://www.randomhouse.de/Buch/Silfur-Die-Nacht-der-silbernen-Augen/Nina-Blazon/cbt/e456097.rhd


Elftastisches Abenteuer


~★~ Inhalt ~★~

Die Brüder Tom (10) und Fabio (12) verbringen die Sommerferien zusammen mit ihren Eltern in Reykjavik. Sie mieten das Wohnhaus von Björn und deren Tochter Elín (11), während diese zu Björns Vater ziehen. Die Eltern finden, dass sich die Kinder kennenlernen und zusammen spielen sollten. Elín ist jedoch ein sehr wildes und sportliches Mädchen und es stellt sich schnell heraus, dass sich Tom viel besser mit ihr versteht, als Fabio. Zudem wird Fabio immer mehr von seinen Selbstzweifeln, die ihn schon seit längerer Zeit quälen, eingeholt und ihm fällt auf, dass er Personen sehen kann, die für andere unsichtbar zu sein scheinen. All diese Tatsachen führen zu enormen Spannungen zwischen ihm und seiner Familie, woraufhin Fabio beschließt Reykjaviks Mythen über Elfen und Wiedergänger alleine auf den Grund zu gehen, was ihn allerdings in sehr gefährliche Situationen bringt...

~★~ Meine Meinung ~★~


Man merkt sofort, dass Nina Blazon einige Zeit in Island verbracht und Recherchen über die Landschaft, die Geschichte, die Wahrzeichen und die Mythen der Insel betrieben hat, denn diese werden dem Leser in "Silfur" auf eine sehr interessante Weise näher gebracht. Besonders erwähnenswert finde ich, dass nahezu alle Schauplätze der Geschichte wirklich existieren. Der fantastische Schreibstil entführt den Leser in die wunderschönen Weiten Islands und gibt ihm das Gefühl, das Gelesene hautnah mitzuerleben. Wie der Klappentext bereits verrät, existieren in "Silfur" unter anderem auch Elfen. Es handelt sich jedoch nicht, wie man vermuten könnte, um die klassischen High Fantasy Elfen, sondern um jugendliche Elfen, die mitten in der Hauptstadt leben und sich dementsprechend verhalten und kleiden.
Die Spannung steigt von Seite zu Seite, was der Grund dafür ist,  wieso ich dieses Buch innerhalb eines Tagen verschlungen habe. Ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen! Besonders ab der Mitte wird die Geschichte zunehmends düsterer und spannender, bis sie in einem großen, schaurigen Finale endet!

~★~ Fazit ~★~

Bei "Silfur - Nacht der silbernen Augen" handelt es sich um ein Kinder- und Jugendbuch des Genres Fantasy, das meisterhaft Elemente aus Märchen, Reisebericht, Detektivroman und Jugendproblemen vereint und durch seinen lockeren und spannenden Schreibstil durchaus auch ältere Leser begeistern kann. Der Altersempfehlung ab 10 Jahren kann ich nur zustimmen, da es gegen Ende verhältnismäßig gruselig wird.